Weltverbrauchertag 2019: Identitätsdiebstahl - die Gefahr im Internet

Pressemitteilung vom
Die Verbraucherzentrale Bayern appelliert, sich bestmöglich zu schützen
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Ob durch Hackerangriffe oder Phishing-Mails – dass persönliche Daten in falsche Hände geraten, kann jeden treffen. „Ein großes Problem ist dabei der sogenannte Identitätsdiebstahl“, sagt Tatjana Halm, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Davon spricht man, wenn Kriminelle im Internet gestohlene Daten für Betrügereien missbrauchen. Die Verbraucherzentrale Bayern hat das Thema in den Fokus des diesjährigen Weltverbrauchertages gestellt. Die Fälle reichen von gefälschten Einkaufstouren mit fremden Kreditkartendaten bis zu dubiosen Abbuchungen über die Handyrechnung. „Damit es erst gar nicht dazu kommt, sind sichere Passwörter und das Erkennen von Phishing-Mails wichtig“, betont die Verbraucherschützerin.

Sichere Passwörter wählen
„Simple Passwörter können wir uns zwar gut merken, sie sind aber meist nicht besonders sicher“, so Tatjana Halm. Sichere Passwörter sollten mindestens 10 Zeichen lang sein und in keinem Wörterbuch zu finden sein. Und am besten verwendet man für jedes Nutzerkonto ein eigenes Passwort. Denn was ist, wenn auf einmal das Passwort für Ebay geklaut wird, das zugleich vielleicht auch der Schlüssel zu Paypal, diversen Online-Shops sowie zum E-Mail-Account ist? Dann besteht schnell die Gefahr, dass sich Dritte einloggen und mit falschen Daten Bestellungen im Internet tätigen. Die Rechnungen gehen dann an die Opfer des Identitätsdiebstahls. Fremde können mit gestohlenen Logins außerdem Verträge abschließen, Nachrichten verschicken, Profile verändern und vieles mehr. „Für Betroffene bleibt häufig unklar, wie die Täter an ihre digitalen Identitäten gelangt sind und in welchem Umfang diese nun genutzt oder weitergegeben werden“, sagt Halm.

Empfehlenswert sind sogenannte kryptische Passwörter. Diese lassen sich einfach und schnell mit Hilfe eines Kryptonizers erzeugen, der aus einem einfachen Wort ein sicheres Passwort erstellt. In den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Bayern sind solche Kryptonizer in Kartenform kostenfrei erhältlich.

Phishing-Mails erkennen
Betrüger kommen oft per Phishing-Mails an die Daten ihrer Opfer. Unter Phishing versteht man das Angeln (Fishing) nach Passwörtern. „Wer per E-Mail nach sensiblen Daten wie der Bankverbindung gefragt wird, sollte äußerst vorsichtig sein“, warnt die Verbraucherzentrale. Denn Nutzer werden so oft auf gefälschte Websites gelockt, um dort ihre Daten preiszugeben. „Tückisch ist, dass die entsprechende Betrugswebsite der Originalwebsite sehr ähnlich sieht“, weiß Tatjana Halm. Vor welchen verdächtigen E-Mails die Verbraucherschützer aktuell warnen, ist unter dem Stichwort „Phishing-Radar“ auf der Internetseite www.verbraucherzentrale-bayern.de aufgeführt.

Im Ernstfall schnell handeln
Haben Kriminelle bereits Geld vom Konto überwiesen, sollten Betroffene schnell handeln. Die Verbraucherzentrale Bayern rät: „Informieren Sie Ihre Bank und sperren Sie die betroffenen Konten und Karten. Stellen Sie auf jeden Fall Strafanzeige bei der Polizei.“ Zudem ist empfehlenswert, Kontoauszüge sorgfältig auf unerklärliche Abbuchungen und Kontobewegungen zu überprüfen.

Vortrag über Betrugsmaschen
Rund um den Weltverbrauchertag bietet die Verbraucherzentrale Bayern in vielen Beratungsstellen den Vortrag „Phishing, Fake und Abofallen“ an. Darin informieren die Verbraucherexperten über die häufigsten digitalen Betrügereien und geben Tipps, wie sich jeder davor schützen kann. Der Eintritt ist frei. Die Termine sind auf der Homepage der Verbraucherzentrale Bayern zu finden.

Über den Weltverbrauchertag
Der Weltverbrauchertag wird jedes Jahr am 15. März begangen.

Weltweit erinnern an diesem Tag Verbraucherorganisationen an die Schutzinteressen der Verbraucher, an grundlegende Verbraucherrechte sowie an die Notwendigkeit, sozialem Unrecht, ökologischem Raubbau und ökonomischem Machtmissbrauch zu begegnen.

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