Urgetreide sind alte Getreidearten, aus denen sich die heutigen Kulturformen des Weizens entwickelt haben. Eines der ältesten Urgetreide ist das Einkorn mit nur einem einzelnen Korn auf jeder Ährenspindel. Einkorn schmeckt intensiv nussig und hat einen höheren Eiweiß- und Mineralstoffgehalt als Weizen. „Seine kleinen weichen Körner besitzen durch den hohen Gehalt an Carotinoiden eine goldgelbe Farbe“, erklärt Silke Noll, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. „Zum Backen eignet sich Einkorn nicht so gut, da es Wasser schlecht binden kann.“
Mit dem Einkorn verwandt ist der würzig schmeckende Emmer, auch Zweikorn genannt. Er hat an der Ähre zwei Körner pro Etage. Auch diese Getreideart ist reich an Mineralstoffen, Ballaststoffen und Eiweiß. Emmer eignet sich durch seine hohe Wasserbindungsfähigkeit gut zum Backen. „Und Bierliebhaber schwören auf obergäriges, würziges Emmerbier“, weiß Silke Noll. Emmer und Einkorn haben geringere Erträge als Kulturweizen. Damit sich der Anbau dennoch lohnt, werden sie entsprechend teurer vermarktet.
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