Wer sich glutenfrei ernähren möchte, sollte bei Weizenkeimen genau hinsehen. Der Begriff „Weizenkeim“ ist rechtlich nicht geschützt und kann sich auf unterschiedliche Produkte beziehen – mit teils erheblichen Unterschieden beim Glutengehalt. Einige Produkte bestehen aus ganzen Weizenkörnern, die gekeimt, getrocknet und geschrotet wurden. „Da das gesamte Korn verarbeitet wird, enthalten diese Lebensmittel grundsätzlich Gluten“, sagt Sabine Hülsmann, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Andere Hersteller verwenden ausschließlich den Keimling. Dieser wird bei der Mehlherstellung vom ausgemahlenen Mehl getrennt. „Doch eine vollständige Abtrennung ist nicht möglich, sodass Spuren von Gluten im Endprodukt verbleiben“, so die Expertin. Analysen zeigen, dass der Glutengehalt von Weizenkeimen zwischen 0,9 und 10 Prozent liegen kann.
Wie gesund sind Weizenkeime?
Weizenkeime gelten als nährstoffreich. Sie enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und ungesättigte Fettsäuren. Besonders geschätzt wird ihr hoher Gehalt an Spermidin – einer Substanz, der eine mögliche krebsvorbeugende Wirkung zugeschrieben wird. Eindeutig wissenschaftlich belegt ist das bisher noch nicht. Spermidin steckt auch in anderen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Pilzen. Wer auf Gluten verzichten muss, findet so gute Alternativen.
Fragen zu Lebensmitteln und Ernährung?
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