Geldtransfer-Dienste können sehr teuer werden

Stand:
Ein schnelles Mittel für Geldüberweisungen ins Ausland beziehungsweise aus dem Ausland sind so genannte Blitzüberweisungen, die von Geldtransfer-Diensten wie Western Union oder Moneygram angeboten werden. Gerade für Flüchtlinge ohne Girokonto sind diese Geldtransfers oft die einzige Möglichkeit.
Geldscheine und Münzen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Geldtransfer-Diensten ermöglichen weltweit schnelle Geldüberweisungen.
  • Um Bargeld mit Geldtransfer-Diensten zu versenden und empfangen, braucht es nicht immer ein Bankkonto.
  • Für den Geldtransfer-Service fallen für die Absender:innen Gebühren an. Die konkreten Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab.
  • Das kann teuer werden. Je nach Anbieter und Situation können die Gesamtgebühren bei 15 Prozent des Überweisungsbetrags liegen.
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Das Prinzip: einfach und schnell

Um mit diesen Geldtransferdiensten Geld zu versenden oder zu empfangen, benötigen Flüchtlinge kein Bankkonto, sondern nur einen gültigen Ausweis sowie verschiedene persönliche Daten des Senders oder Empfängers. Das Geld kann in der Regel schon wenige Minuten nach dem Transfer einer Agentur des Zahlungsdienstleisters im Empfängerland abgeholt werden.

Die Kehrseite der Medaille: die Kosten

Dieser Service kann sehr teuer werden. Die konkreten Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Aus welchem Land wird überwiesen? In welches Land wird überwiesen?
  • Welcher Betrag wird überwiesen? Ist eine Währungsumrechnung notwendig? Falls ja, wann und wo erfolgt diese?
  • Erfolgt die Überweisung durch Bankkonto, Kreditkarte oder Bargeld?
  • Erhält der Empfänger das Geld bar oder auf einem Bankkonto?

Die anfallenden Gebühren bezahlt zwar grundsätzlich der Absender. Aber auch der Empfänger kann in der Praxis von Gebühren betroffen sein, wenn beispielsweise bei der Auszahlung vor Ort in eine andere Währung umgerechnet wird. Die Bandbreite der Kosten hängt letztlich von der konkreten Situation ab und variiert erheblich. So können die Gesamtgebühren bezogen auf den Überweisungsbetrag am Ende durchaus bei stolzen 15 Prozent liegen.

  • Konditionen verschiedener Anbieter vergleichen! Zur Orientierung hilft beispielsweise die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung betriebenen Seite www.geldtransfair.de. Diese Website wird seit dem 30.06.2022 nicht mehr aktualisiert, zeigt aber zumindest verschiedene Anbieter auf.
  • Auch beim selben Anbieter können verschiedene Kosten anfallen. So kann etwa der Geldtransfer über eine Filiale anders bepreist werden, als die Abwicklung über den Internetauftritt des Dienstleisters. Ebenso kann die gewählte Transferart (Bargeld zu Bargeld, Bankkonto zu Bargeld, etc.) eine Rolle spielen - dies sollte man beim Preisvergleich berücksichtigen.
     
  • Vorab klären, wie viel Geld des eingezahlten Betrages beim Empfänger ankommt (Kostenfaktoren sind Gebühren für den Absender, Wechselkursverluste und Gebühren für den Empfänger des Geldes).
     
  • Klären, wo und wie der Empfänger an das Geld gelangt (welche Unterlagen benötigt er? Wo befindet sich die nächste Filiale?).
     
  • Dauer des Geldtransfers klären.
     
  • Quittungen und Belege aufbewahren.

 

Auch mit dem Girokonto kann Geld ins Ausland transferiert werden. Insbesondere innerhalb des SEPA-Raums dürfte dies oft eine sehr kostengünstige Variante sein. An anderer Stelle bieten wir Informationen, wie Flüchtlinge ein Girokonto erhalten.

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