Hauptargumente gegen Gold als Geldanlage
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Gold zu kaufen, ist teuer
Gold ist relativ teuer. Die Nachfrage ist enorm, nicht nur bei Privatanlegern, sondern auch bei Staaten wie China. Allerdings gibt es keine Garantie, dass die Preise weiter steigen. Im Gegenteil! Kursverluste in der Vergangenheit haben gezeigt, dass der Goldpreis auch schnell fallen kann.
Auch beim Kauf (und späteren Verkauf) anfallende Aufschläge und Gebühren kann die Geldanlage in Gold zu einer teuren Angelegenheit machen. Als Anleger sollten Sie etwa berücksichtigen, dass Händler in aller Regel geringere An- als Verkaufspreise festsetzen.
Das bedeutet: Kaufen Sie beispielsweise einen Goldbarren und verkaufen diesen sofort wieder, machen Sie einen Verlust, da Ihnen nur der geringere Ankaufspreis gezahlt wird. Gerade bei kleinen Mengen (1 bis 5 Gramm) sind die Aufschläge besonders hoch. Fünf 20-Gramm-Barren kosten etwa zusammen mehr als ein 100-Gramm-Barren. -
Gold aufzubewahren, ist teuer
Das teure Edelmetall zu Hause im Wäscheschrank oder selbst in einem kleinen Safe zu lagern, bedeutet ein hohes Risiko und sollte gut überlegt sein. Einbrecher und Räuber sind eine ernste Gefahr. Stattdessen können Sie das Gold als Anleger in einem Schließfach bei der Bank deponieren. Kostenlos ist das aber nicht zu haben.
Außerdem muss geklärt sein, bis zu welcher Summe der Inhalt des Schließfachs versichert ist. Im Falle eines Falles reicht diese Deckung vielleicht nicht aus, eine zusätzliche Schließfachversicherung wird nötig. Auch das sind laufende Kosten, die Sie tragen müssen. -
Gold birgt ein Währungsrisiko
Gold wird in US-Dollar gehandelt. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass Sie beim Verkauf Ihres Goldes zunächst Dollar erhalten und diese dann in Euro umtauschen. Daher wirken Währungsschwankungen sich auf den Gegenwert in Euro aus. Das bedeutet: Wird der Dollar abgewertet, ergeben sich beim Wiederverkauf von Gold Nachteile für den Anleger, weil er weniger Euro für den Dollar bekommt.
In diesem Fall können unter Umständen Verluste auftreten, obwohl der Goldkurs in Dollar gestiegen ist. Die positive Seite der Medaille: Falls der Dollar aufgewertet wird, profitieren Sie davon. -
Gold bringt weder Zinsen noch Dividenden
Gold an sich ist nicht produktiv: Es erarbeitet keine Gewinne wie die Unternehmen, in die Aktionäre investieren. Und es zahlt keine Zinsen wie die Banken und Staaten, denen die Käufer von Anleihen oder Besitzer von Festgeldkonten und Sparbriefen ihr Geld leihen. Gewinne erzielen Sie nur, wenn der Goldkurs steigt und Sie dann verkaufen.
Doch Vorsicht: Der Kursgewinn muss erst anfallende Kosten - zum Beispiel für ein Bankschließfach, anfallende Gebühren bei Kauf und Verkauf, gegebenenfalls entstehende Versandkosten, die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis - übersteigen, bevor Sie wirklich einen Gewinn machen. -
Der Goldkurs kann stark schwanken
Als Anleger müssen Sie also hoffen, dass die Nachfrage nach Gold in der Zukunft steigt. Sollte sie nämlich fallen, dann fällt auch der Kurs. In der Vergangenheit waren starke Kursschwankungen keine Ausnahmen, sondern die Regel: Zwischen 1987 und 1999 halbierte sich der Goldkurs.
- Auch innerhalb des Jahres 2008 sank der Kurs um rund 30 Prozent von 1.000 auf 705 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).
- Infolge der Finanzkrise hat der Goldkurs seit 2009 dagegen stark zugelegt.
- Im Juni 2010 erreichte der Goldkurs Werte von mehr als 1.250 US-Dollar, im Sommer 2011 gar von über 1.900 US-Dollar.
- Bis zum Juni 2014 sank er dann wieder auf 1.300 US-Dollar, im Jahr 2015 sogar unter 1.100 US-Dollar.
- Im Sommer 2018 lag der Kurs bei knapp 1.250 US-Dollar.
Es kam auch schon vor, dass Anleger 25 Jahre warten mussten, um ihren Einstiegskurs wieder zu erreichen. Wer mag da noch von einer sicheren Geldanlage sprechen?