Bei Dachfonds drohen doppelte Gebühren

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Was auf den ersten Blick als gute Alternative zu den teilweise recht teuren Vermögensverwaltungen von Banken erscheint, entpuppt sich unter dem Strich zumeist als teure Anlage mit schlechten Ertragsaussichten.
Euro-Geldscheine auf einem Haufen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Dachfonds sind wegen hoher Kosten meist unattraktiv.
  • Alternativ erreichen Sie Ihre Anlagenziele bedarfsgerecht durch eine Kombination preiswerter ETFs und erzielen dabei höhere Renditen.
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Die in Deutschland zugelassen Dachfonds investieren nicht direkt in Aktien, Anleihen oder Immobilien, sondern in Investmentfonds, die ihrerseits in Aktien, Anleihen oder Immobilien investiert haben.

Was auf den ersten Blick als gute Alternative zu den teilweise recht teuren Vermögensverwaltungen von Banken erscheint, entpuppt sich unter dem Strich zumeist als Anlage mit hohen Gebühren und unattraktiven Renditen für die Anleger.

Je nach Anlagestrategie weisen die Dachfonds unterschiedlich hohe Anteile an Aktien-, Renten-, Immobilien-, Geldmarkt- und sonstigen Investmentfonds auf. Für sicherheitsorientierte Anleger werden Strategien mit geringen Aktienfondsanteilen, für risikofreudigere solche mit größeren Aktienfondsanteilen angeboten.

Beim Kauf des Dachfonds fallen in der Regel einmalige Kosten (Ausgabeaufschlag) an. Der Dachfonds erwirbt die einzelnen Fonds zumeist ohne Ausgabeaufschläge. Was langfristig jedoch die Rendite stark belastet, ist die doppelte laufende Kostenbelastung. Denn sowohl die einzelnen Fonds als auch der Dachfonds lassen sich die Verwaltung bezahlen, und hinzu kommen noch Kapitalanlagekosten.

Insgesamt betragen die Kosten - bezogen auf das verwaltete Fondsvermögen - oft 2 % und mehr, und das Jahr für Jahr (Nachzulesen im Fact-Sheet oder in der wesentlichen Anlegerinformation). Das können Sie im Factsheet oder in den Wesentlichen Anlegerinformationen nachlesen. Diese Kosten schmälern die mögliche Rendite also deutlich. Es wundert daher kaum, wenn die Rendite von Dachfonds im Durchschnitt unter der Rendite von günstigeren Investmentfonds, etwa den börsengehandelten Indexfonds liegt.

Für chancenorientierte Anleger ist aus Sicht der Verbraucherzentrale ein Aktien-Investmentfonds, insbesondere ein ETF, der breit in internationale Wertpapiere anlegt, klar die bessere Wahl. Bei begrenzter Risikobereitschaft empfiehlt sich alternativ eine Mischung aus Aktien-ETFs und Renten-ETFs oder einlagengesicherten Anlageformen. Wie Sie so eine Mischung selbst auswählen können, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

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