Musterbriefe zum Thema "Inkassoforderungen"

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Haben Sie ein Inkassoschreiben von einem Inkassounternehmen oder einem Rechtsanwalt erhalten und wissen nicht, ob diese Forderung berechtigt ist? Wir helfen Ihnen! Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen und wann Sie sich zur Wehr setzen sollten. Mit unseren Musterschreiben können Sie schnell und unkompliziert einer unberechtigten Forderung widersprechen.

Haben Sie ein Inkassoschreiben von einem Inkassounternehmen oder einem Rechtsanwalt erhalten und wissen nicht, ob diese Forderung berechtigt ist? Wir helfen Ihnen! Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen und wann Sie sich zur Wehr setzen sollten. Mit unseren Musterschreiben können Sie schnell und unkompliziert einer unberechtigten Forderung widersprechen.

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1. Musterbrief: unberechtigte Hauptforderung

Wenn Sie ein Inkassoschreiben erhalten, sollten Sie als erstes genau prüfen, ob es in Ihren Unterlagen noch eine offene Rechnung gibt. Haben Sie einen Vertrag geschlossen und etwas gekauft oder eine Dienstleistung genutzt, dann müssen Sie dafür auch bezahlen. Sind Sie sich jedoch sicher, dass die Forderung des Gläubigers zu Unrecht geltend gemacht wird, dann sollten Sie sich wehren! In diesem Fall müssen Sie weder die Hauptforderung noch die in Rechnung gestellten Inkassogebühren bezahlen. Teilen Sie dem Inkassounternehmen mit diesem Musterbrief mit, dass die Forderung des Gläubigers unberechtigt ist und Sie nicht bereit sind, die in Rechnung gestellten Beträge zu zahlen.

2. Musterbrief: fehlende Mahnung

Ein Inkassounternehmen darf nur dann eingeschaltet werden, wenn Sie die berechtigte Forderung Ihres Vertragspartners (Gläubigers) trotz seiner Mahnung nicht beglichen haben. Er muss Sie also zunächst vergeblich an die Zahlung erinnert haben. Von diesem Grundsatz gibt es nur wenige Ausnahmen. Wurde beispielsweise im Vertrag bestimmt, dass Ihre Leistung an einem bestimmten Kalendertag erbracht werden muss, dann kommen Sie auch ohne eine weitere Mahnung in Verzug. In diesem Fall kann der Gläubiger sofort ein Inkassounternehmen einschalten. Die Kosten für das Inkassobüro können Ihnen in Rechnung gestellt werden.

Wenn Sie zu keinem Zeitpunkt eine Mahnung erhalten haben und diese auch nicht überflüssig war, dann befinden Sie sich auch nicht im Zahlungsverzug! In diesem Fall dürfen Ihnen die Kosten des Inkassounternehmens nicht in Rechnung gestellt werden. Haben Sie dennoch ein Inkassoschreiben mit einer Zahlungsaufforderung erhalten, sollten sie aktiv werden! Mit diesem Musterbrief können Sie dem Inkassodienstleister mitteilen, dass Sie die geforderten Inkassokosten nicht begleichen werden. Das Schreiben sollten Sie in Kopie an den Gläubiger senden.

3. Musterbrief: überhöhte Inkassokosten

Seit dem 9. Oktober 2013 gilt eine Deckelung der Inkassogebühren. Inkassodienste dürfen für ihre Arbeit nicht mehr verlangen, als ein Rechtsanwalt für die gleiche Tätigkeit in Rechnung stellen würde. Für außergerichtliche Inkassotätigkeiten können sie einen Gebührensatz von 0,5 bis 2,5 verlangen. Mehr als eine Gebühr von 1,3 darf nur genommen werden, wenn Ihre Angelegenheit besonders umfangreich und schwierig zu prüfen war. Bei standardisierten Schreiben, die keine individuellen, fallbezogenen rechtlichen Erklärungen enthalten, ist ein Gebührensatz von über 1,3 nicht angemessen. Eine solche Forderung sollten Sie mit diesem Musterbrief zurückweisen.

4. Musterbrief: Inkassoforderung trotz Zahlungsverweigerung

Haben Sie dem Gläubiger bereits nachweislich mitgeteilt, dass Sie die ursprüngliche Forderung nicht begleichen werden? Dann ist es unangemessen, wenn der Gläubiger trotz Ihrer Zahlungsverweigerung ein Inkassounternehmen einschaltet. Er könnte gleich einen Rechtsanwalt beauftragen und die Forderung gerichtlich geltend machen. Der Gläubiger ist verpflichtet, die Kosten des Verfahrens gering zu halten. Sie können sich darauf berufen, dass mit einem zusätzlichen Inkassoverfahren die Kosten nur unnötig in die Höhe getrieben werden. Haben Sie trotz Ihrer Zahlungsverweigerung ein Inkassoschreiben mit einer Zahlungsaufforderung erhalten, sollten Sie aktiv werden! Mit diesem Musterbrief können Sie dem Gläubiger mitteilen, dass Sie nicht bereit sind, die zusätzlich entstandenen Inkassokosten zu begleichen.

Hinweis:

Sollten Sie noch Fragen zu Ihrer Inkassoforderung haben, finden Sie Informationen und Hilfe bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Bayern.

Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Artikel "Inkassounternehmen: Branche mit vielen schwarzen Schafen". Darin geben wir auch Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Mit dem Inkasso-Check der Verbraucherzentrale können Sie Inkassoforderungen kostenlos überprüfen lassen: Sie erfahren, ob Sie überhaupt zahlen müssen und ob die Höhe der Kosten gerechtfertigt ist.