GMX und web.de: Drei Verträge mit nur einem Klick

Pressemitteilung vom
Marktwächter warnen vor neuen Werbeaktionen der E-Mail-Anbieter

München/Berlin 5. Dezember 2017 – Auf Werbeseiten der E-Mail-Anbieter GMX und web.de schließen Verbraucher zum Teil unbeabsichtigt mit nur einem Klick drei verschiedene Verträge ab. Verbraucher laufen Gefahr, bei Kündigung oder Widerruf einen oder mehrere Verträge zu übersehen. Im Frühwarnnetzwerk der Verbraucherzentralen sind entsprechende Beschwerden eingegangen.

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Derzeit bewerben die beiden E-Mail-Anbieter ein Vertragsbündel bestehend aus GMX TopMail beziehungsweise dem web.de-Club, einem 100 GB großen Online-Speicher und einem Cyberschutz. „Die Werbung der beiden E-Mail-Dienste von 1&1 stellt jedoch nicht klar heraus, dass es sich um drei Verträge handelt. Klicken Nutzer auf den Kaufen-Button, schließen sie ohne nochmalige Dateneingabe für jedes der drei Produkte einen separaten Vertrag ab“, sagt Susanne Baumer, Teamleiterin Marktwächter Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Bayern.

Die Verbraucherschützerin kritisiert die Werbung von GMX und web.de für ihre kostenpflichtigen Produkte als verbraucherunfreundlich: „Aus unserer Sicht ist für die Nutzer nicht offensichtlich, dass sie mit nur einem Klick gleich drei Verträge abschließen. Diese müssen dann auch einzeln widerrufen oder gekündigt werden.“ So entstehe die Gefahr, dass einer oder mehrere Verträge bei der Kündigung vergessen werden und diese kostenpflichtig weiterlaufen.

Das bayerische Marktwächter-Team hat 1&1 um eine Stellungnahme gebeten. Das Unternehmen hat inzwischen geantwortet und Gesprächsbereitschaft angeboten.

Verbraucher finden auf verbraucherzentrale.de unter dem Suchbegriff „Klickfalle“ Tipps, wie sie aus unbeabsichtigt abgeschlossenen Verträgen mit GMX und web.de wieder herauskommen.

Über den Marktwächter Digitale Welt:

Der Marktwächter Digitale Welt ist ein Frühwarnsystem mit dem der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen den digitalen Markt aus Perspektive der Verbraucher beobachten und analysieren. Grundlage für diese Arbeit sind Verbraucherbeschwerden, empirische Untersuchungen und ein interaktives Onlineportal. Mit dem Marktwächter Digitale Welt können auch Aufsichts- und Regulierungsbehörden wie zum Beispiel die Bundesnetzagentur (BNetzA) bei ihrer Arbeit unterstützt werden.

Der Marktwächter Digitale Welt setzt sich aus fünf Schwerpunktverbraucherzentralen zusammen, die jeweils ein Handlungsfeld des digitalen Marktes näher untersuchen: Bayern – Digitale Dienstleistungen, Brandenburg – Digitaler Wareneinkauf, Nordrhein-Westfalen – Nutzergenerierte Inhalte, Rheinland-Pfalz – Digitale Güter und Schleswig-Holstein - Telekommunikationsdienst-leistungen. Der Marktwächter Digitale Welt wird finanziell gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV). http://www.marktwaechter.de/digitalewelt

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