Experten-Interview: Cookie-Einstellungen – lästig, aber wichtig

Pressemitteilung vom
Die richtige Auswahl schützt die Privatsphäre
Off

Im Internet sind sie allgegenwärtig: Cookies. Seit 2018 muss jeder User vor dem Besuch einer Webseite aktiv in ihre Nutzung einwilligen. Doch was machen Cookies? Und welche Daten sammeln sie? Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern, beantwortet die wichtigsten Fragen.

Frau Halm, was sind Cookies eigentlich?
Cookies sind kleine Datensätze, die beim Besuch einer Webseite auf dem eigenen Computer abgespeichert werden. Wenn man nach einiger Zeit dieselbe Webseite noch einmal aufruft, erkennt diese, dass man schon einmal da war. Die Internetseite erkennt einen also wieder. Man unterscheidet bei Cookies grundsätzlich zwischen notwendigen und nicht notwendigen Cookies. Notwendige Cookies stellen die Funktion einer Webseite sicher. Bei einem Onlineshop merken sie sich zum Beispiel den Inhalt des Warenkorbs. Nicht notwendige Cookies stammen häufig von Drittanbietern, wie etwa Werbetreibenden, und tracken das Surfverhalten der Nutzer. Sie sind technisch eigentlich nicht erforderlich.

Welche Daten werden genau getrackt?
Das hängt von der Art der Cookies ab. Tracking- oder Werbecookies sind zum Beispiel dafür verantwortlich, dass jeder Besucher der Webseite personalisierte Werbung angezeigt bekommt. Wir sehen es als problematisch an, dass sie das Verhalten der Nutzer oft auch über Jahre hinweg speichern. Drittanbieter können dann aus allen Daten ein genaues, individuelles Profil einer Person erstellen. Dabei können auch sensible Angaben wie Benutzernamen und Passwörter, Adressen oder Telefonnummern gespeichert werden, ohne dass der Nutzer erkennt, wer diese Daten hat.

Wie kann ich Cookies kontrollieren?
Am besten ist es, die Cookie-Einstellungen im jeweiligen Internetbrowser zu verwalten. Hier kann man bereits vorab das Tracking einschränken. Dabei sollten Verbraucher Drittanbieter-Cookies von Anfang an nicht erlauben. Im Internet surfen kann man trotzdem ohne Probleme. Wichtig ist es auch, die Cookies automatisch regelmäßig vom Browser löschen zu lassen. Nutzer können das in den Einstellungen einrichten. Regelmäßig erscheinen auch Cookie-Banner, wenn man eine Webseite zum ersten Mal besucht. In diesen Fenstern kann man konkret festlegen, welche personenbezogenen Daten verarbeitet werden dürfen. Für diese individuelle Auswahl sollte man sich Zeit nehmen und nur möglichst wenigen Cookies zustimmen.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Auszeichnung Verbraucherschule. Foto: Daniel Gebauer - vzbv

Auszeichnung als Verbraucherschule: Jetzt bewerben!

Die Auszeichnung Verbraucherschule geht in eine neue Runde: Schulen, die ihrer Schülerschaft Alltagskompetenzen vermitteln, können sich ab sofort als Verbraucherschule bewerben. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 1. Dezember 2023.
Ein Mann hält ein Smartphone in der Hand und tippt mit dem Zeigefinger darauf.

Bonify-App: Datenschutz im Auge behalten

Was ist die neue Bonify-App und wie will die App Menschen dabei unterstützen, die eigene Kreditwürdigkeit zu verbessern? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und erläutern, warum wir das kritisch sehen.
Eine Fahrradfahrerin vor dem Reichstag.

Halbzeitbilanz des vbzv: Ampel hinkt bei Verbraucherthemen hinterher

Seit rund 2 Jahren regiert die Ampelkoalition. Zur Halbzeit zieht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Bilanz. Es gibt zwar Positives zu vermelden. Bei vielen Themen sieht der vzbv aber weiter offene Baustellen, wenn die Regierung Wirtschaft und Verbraucher:innen gleichermaßen stärken will.