Buchungs- und Vergleichsportale

Stand:
Der Nutzen von Online-Buchungs- und Vergleichsportalen ist für Verbraucher eingeschränkt, da einige Portale häufig nicht den günstigsten Preis anzeigen. Verbraucherschützer haben analysiert, ob Internetnutzer mit Hilfe dieser Portale den günstigsten Preis für Dienstleistungen ermitteln können.
Off

Der Nutzen von Online-Buchungs- und Vergleichsportalen ist für Verbraucher eingeschränkt, da einige Portale häufig nicht den günstigsten Preis anzeigen. Das ist ein Ergebnis einer Untersuchung der Verbraucherzentralen im Rahmen des Projekts Marktwächter Digitale Welt. Die Verbraucherschützer haben analysiert, ob Internetnutzer mit Hilfe dieser Portale den günstigsten Preis für Dienstleistungen ermitteln können. Aufgrund der Marktwächtererkenntnisse fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mehr Transparenz für diese Geschäftsmodelle.

Buchungs- und Vergleichsportale sind bei Verbrauchern beliebt, um sich online einen Überblick über den Markt zu verschaffen sowie Angebote und Preise miteinander zu vergleichen. „Die Marktwächtererkenntnisse zeigen aber beispielsweise, dass die Preise auf den Anbieterseiten günstiger sein können oder sich im Falle der Flugportale während des Buchungsprozesses erheblich ändern“, erläutert Tatjana Halm, Teamleiterin Marktwächter Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Bayern.

Preisunterschiede und wenig Auswahl

Als weitere Erkenntnisse stellen die Verbraucherzentralen zum Teil starke Preisschwankungen zwischen einzelnen Portalen fest. Unterschiedliche Portale gehören außerdem oft zum gleichen Unternehmen. „Die Auswahlmöglichkeiten sind dadurch für Verbraucher geringer, als es den Anschein hat. Seitens der Anbieter fallen hier vor allem die ProSiebenSat1 Media AG und Unister auf“, so Halm weiter.

Mehr Transparenz und Vergleichbarkeit sicherstellen

Lina Ehrig, Leiterin Team Digitales und Medien beim vzbv, stellt aufgrund dieser Ergebnisse fest: „Die Untersuchung des Marktwächters zeigt Defizite von Buchungs- und Vergleichsportalen hinsichtlich ihres Nutzens für Verbraucher. Der vzbv fordert daher von Portalbetreibern, ihre Geschäftsmodelle transparenter zu gestalten. Sie sollten leicht nachvollziehbar darlegen, in welcher Beziehung sie zu anderen Portalen stehen und welche Verflechtungen es mit Anbietern gibt.“

Portale für Energie, Telekommunikation und Flugreisen untersucht

Die Verbraucherzentralen ermittelten im Zeitraum Juni bis September 2015 die 27 bekanntesten und beliebtesten Buchungs- und Vergleichsportale in den Marktsegmenten Energie, Telekommunikation und Flugreisen und untersuchten diese empirisch. Dafür wurden insgesamt 770 Einzelpreise von Portalen dokumentiert und mit Preisen auf den Anbieterseiten verglichen. An der Untersuchung waren die Schwerpunkt-Verbraucherzentralen Bayern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen beteiligt.

Ratgeber-Tipps

Ratgeber Wärmepumpe
Unabhängig werden von teurem Gas und Öl, Klima schonen, Kosten sparen
Ratgeber Photovoltaik
Wer ein Stück weit unabhängig von den Preiskapriolen der Energieversorger werden will, kümmert sich um die Anschaffung…
Zwei Frauen liegen vor einem Laptop, der die Internetseite der Firma Giga Fiber zeigt.

Gratis-Glasfaser gegen Zahlungsdaten: Giga Fiber abgemahnt wegen Werbung

Schnelles Internet dank Glasfaser-Anschluss ganz ohne Kosten? Damit wirbt der Anbieter Giga Fiber. Als Bedingung nennt er, dass Sie regelmäßige Zahlungen wie Miete, Mobilfunkrechnung und sogar Kredittilgung über einen noch unbekannten Dienstleister abwickeln sollen.
Justitia Gericht Urteil Recht

Verbraucherzentrale Bundesverband: Sammelklage gegen ExtraEnergie

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) verklagt den Anbieter ExtraEnergie. Es geht um enorme Preiserhöhungen um häufig mehr als 100 Prozent. Mit der Sammelklage will der vzbv Rückzahlungen für Kund:innen erreichen. Es ist die vierte Sammelklage innerhalb weniger Wochen.
Eine person hält einen Ausweis vor einen Computer mit einer Frau mit Lupe. Daneben das Wort Warnung in einem Ausrufezeichen.

Video-Ident-Verfahren: Warnung vor Missbrauch

Mitarbeitende von betrügerischen Trading-Plattformen überreden Verbaucher:innen, an Video-Ident-Verfahren teilzunehmen. Auf dieser Basis und weiterer persönlicher Daten und Dokumente haben sie heimlich einen Kredit bei einer Bank beantragt. Wie schützen Sie sich und was können Sie tun?