Corona-Selbsttest: Eignen sich Do-it-yourself-Tests für zu Hause?
Die Selbsttests werden vom Bundesinstitut für Arzneimittelsicherheit und Medizinprodukte zugelassen. Diese Tests für Laien sind an der Sonderzulassungsnummer erkennbar.
Auf der Außenseite der Verpackung eines zugelassenen Selbsttests befindet sich gut leserlich ein Aufdruck über
- die Sonderzulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte oder
- die CE-Kennzeichnung zusammen mit einer vierstelligen Kennnummer der benannten Stelle, wenn eine entsprechende Zertifizierung des Produkts als Selbsttest bereits stattgefunden hat
Die Abstriche können Sie eigenständig aus der vorderen Nase entnehmen. Ein tiefes Eindringen in den Nasenrachenbereich ist nicht notwendig. Der Test weist das Virus-Protein im Sekret nach, sofern eine ausreichende Virusmenge vorhanden ist. Ist das Ergebnis positiv, erscheint nach rund 15 Minuten im Sichtfeld ein 2. farbiger Strich, ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest.
Schnelltests zeigen eine Infektion erst ab einer bestimmten Viren-Anzahl an. PCR-Tests dagegen, also Labortests, sind wesentlich empfindlicher und zuverlässiger. Wegen des einfachen Marktzugangs für Hersteller sind viele Selbsttests im Handel erhältlich, die nur wenig verlässliche Ergebnisse liefern. Die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlichten Listen sind wenig hilfreich, da die dortigen Qualitätsmerkmale auf Herstellerangaben beruhen.
Der Selbsttest ist nur eine Momentaufnahme, das heißt, schon am nächsten Tag könnte man Corona-positiv sein. Die Selbsttests haben eine gewisse Fehlerrate. Beim Schnelltest oder Selbsttest ist eine größere Menge an Viren erforderlich, um ein positives Ergebnis anzuzeigen.
Ein negatives Testergebnis kann etwa vor einem Besuch der Großeltern zusätzliche Sicherheit geben.
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat einige dieser Schnelltests untersucht und die Ergebnisse in dieser PDF-Datei veröffentlicht. Achten Sie daher besonders auf folgende Einträge:
Der Prozentwert in der Spalte "Cq ≤25" gibt nur die Trefferquote bei sehr hoher Viruslast an. Wenn Ihre Viruslast niedrig ist, etwa weil Sie geimpft oder genesen sind, sollten Sie auf den Prozentwert in der Spalte rechts daneben ("Cq 25-30") achten. Dieser gibt an, wie genau der Test bei mittlerer bis hoher Viruslast ist.
Die Tests zur Eigenanwendung finden Sie auf der Seite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Eine gute Orientierung, wie zuverlässig einzelne Tests sind, bietet auch ein Barcode-Scanner. Dazu scannen Sie mit Ihrem Smartphone den Barcode des Tests, den Sie kaufen möchten.
Im Internet kursiert das Gerücht, die Tupfer in Corona-Selbsttests seien mit Ethylenoxid beschichtet und damit krebserregend. Dieses Gerücht ist falsch. Die Teststäbchen werden nicht beschichtet. Ethylenoxid ist ein Gas, das zur Sterilisation verwendet wird, vor allem von Medizinprodukten, die nicht erhitzt werden können. Da Ethylenoxid bekanntermaßen giftig ist, erfolgt nach der Sterilisation eine mehrstündige Belüftungsphase, nach der die Produkte hinsichtlich Rückständen untersucht werden müssen.
Was tun, wenn der Selbsttest positiv ausfällt?
Ist der Test positiv und sie haben Symptome, nehmen Sie dazu kurzfristig telefonischen Kontakt mit ihrem Hausarzt auf oder rufen Sie 116 117 an. Bitte gehen Sie in diesem Fall nicht ohne telefonische Voranmeldung zu Ihrem Hausarzt. Über die telefonische Beratung erfahren Sie, ob ein PCR-Test angebracht ist bzw. wie das weitere Vorgehen ist.