Mobilfunkverträge: Welches Netz passt zu mir?

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Wer einen Handyvertrag abschließt, sollte neben dem passenden Tarif auch das am besten geeignete Mobilfunknetz wählen. Wir erläutern die verschiedenen Techniken und geben Tipps für die richtige Netzwahl.
Ein Mann hält ein Smartphone in der Hand und tippt mit dem Zeigefinger darauf.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Derzeit erfolgt die beste Datenübertragung in Deutschland im Bereich 4 G (LTE) und 5 G.
  • Die neue Mobilfunkgeneration 5 G ermöglicht eine bis zu 10-fach höhere Datenübertragung.
  • Falls Ihnen eine schnelle Datenverbindung wichtig ist, achten Sie vor dem Kauf eines Smartphones oder Tablets darauf, welchen Standard das Gerät beherrscht.
  • Bei den Kosten sollten Sie vor allem im Ausland außerhalb der EU sowie auf Schiffen und in Flugzeugen vorsichtig sein.
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Mobilfunkstandard in Deutschland

Der am geläufigste Standard in Deutschland ist derzeit 4 G (LTE). Seit 2019 wird zudem 5 G angeboten. Die neue Generation bietet 10 Mal schnellere Datenraten als 4 G, so dass viele Multimediaanwendungen schneller und besser laufen werden. Insbesondere für die Industrie wird der neue Standard maßgeblich sein.

Allerdings ist 5 G im Moment noch nicht flächendeckend verfügbar, da die Netzbetreiber hier erst neue Netze aufbauen müssen. Der Mobilfunkstandard 4 G wird durch die vier Netzbetreiber Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 angeboten. Der jüngste Anbieter, 1&1, startete Ende 2023 mit einem eigenen Netz. Bis dieses ausgebaut ist, sind die rund 12 Millionen Kunden von 1&1 bis zum 1. Oktober 2024 im Netz von o2 (Telefónica) und danach bei Vodafone unterwegs.

Um die hohen Datenübertragungsraten nutzen zu können, müssen die Endgeräte den jeweiligen Standard unterstützen. Insofern sollten Sie den Übertragungsstandard vor dem Kauf eines Smartphones klären.

Mobilfunkstandard im Ausland

Je nach Land werden im Ausland Datenübertragungen in verschiedenen Frequenzbereichen vorgenommen. Wenn Sie auch im Ausland mobil telefonieren und surfen möchten, prüfen Sie bitte vorab, ob Ihr Gerät den entsprechenden Standard nutzt und welche Kosten auf Sie zukommen werden.

Innerhalb der EU gilt die sogenannte Roaming-Verordnung, so dass Sie auch im EU-Ausland zu den gleichen Bedingungen und Kosten wie zuhause telefonieren und surfen können. Auslandstarife außerhalb der EU sind deutlich höher.

Tipps für einen guten Empfang

  • Um ungestört mobil telefonieren zu können, müssen Sie sich in Reichweite einer Mobilfunk-Basisstation Ihres Netzbetreibers befinden. Je näher Sie sich an der Basisstation befinden, desto besser ist der Empfang. In ländlichen Regionen ist die Netzabdeckung nicht immer flächendeckend. Vereinzelt gibt es dort immer wieder Funklöcher. Sie sollten deshalb bei Abschluss eines Mobilfunkvertrages berücksichtigen, wo sie das Handy überwiegend nutzen wollen.
  • Wenn Sie an einem bestimmten Standort regelmäßig telefonieren möchten, zum Beispiel in der Wohnung oder im Schrebergarten, sollten Sie vorher testen, welches Netz dort den besten Empfang hat. Sind Sie in einer bestimmten Gegend auf Empfang angewiesen, lassen Sie sich die Netzabdeckung vor Vertragsschluss  vom Mobilfunkanbieter schriftlich zusichern.
  • Wenn Sie hauptsächlich im städtischen Raum telefonieren, können Sie jedes Netz wählen.
  • Ein guter Empfang hängt nicht nur vom Netz des Betreibers ab. Trotz Netzabdeckung kann es vereinzelt zur Funkstille kommen, wenn Sie sich im Funkschatten einer Basisstation aufhalten, also etwa direkt hinter einem Stahlbetonbau.
  • Ebenso kann der Empfang wegen Überlastung gestört sein, wenn sich viele Teilnehmer zur gleichen Zeit ins Netz einwählen, beispielsweise bei Großereignissen wie Silvester oder im Fußballstadion.
  • Schließlich können auch die technischen Fähigkeiten des Mobiltelefons selbst oder eine mangelhafte Akkuleistung zu Empfangsproblemen beitragen.

Tipps für die Internetnutzung über das Mobilnetz

  • Sofern Sie an einem bestimmten Standort unbedingt einen mobilen Internetzugang benötigen, testen Sie vorher, ob das Datennetz des Anbieters auch zur Verfügung steht.
  • Je näher Sie sich als mobiler Internetsurfer an der Basisstation befinden, desto schneller ist die Verbindung.
  • Wenn rund um diese Basisstation viele Kunden gleichzeitig surfen, kann die Geschwindigkeit sinken, weil sich alle Internetnutzer die zur Verfügung stehende Bandbreite teilen müssen.
  • Wenn Sie mit dem Mobiltelefon online gehen wollen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie auch einen passenden Datentarif haben. Sonst kann ein kurzer Besuch im schnell Hunderte von Euro kosten.
  • Im grenznahen Bereich ist es auch für die Datennutzung besonders wichtig, sein Mobiltelefon auf "Manuelle Netzwahl" umzustellen, um automatische Einwahlen in oft teurere ausländische Netze zu verhindern.

Telefonieren und mobiles Internet im Ausland

Aufgrund der EU-Roamingverordnung kostet Telefonieren, Simsen und Surfen im EU-Ausland grundsätzlich genau so viel wie zu Hause. Vorsicht ist vor der Nutzung an Bord von Flugzeugen und Schiffen geboten, da diese Verbindungen immer über Satellit erfolgen und somit horrende Gebühren anfallen.

Obwohl Großbritannien nicht mehr in der EU ist, wird das Land von allen vier Anbietern abrechnungstechnisch uneingeschränkt zur EU gezählt. Daneben können Kund:innen der Telekom mit Verträgen ab April 2017 auch in der Schweiz EU-Roaming nutzen.

Mehr zum Thema Roaming finden Sie in unserem Beitrag.

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